Betrugsverfahren gegen das Tübinger Seminar für Allgemeine Rhetorik?
Von Thomas Ziegner
Sie haben Daten erfunden und Daten verfälscht. Sie lassen verlauten, über die Pressestelle der Universität Tübingen, es sei doch alles in Ordnung. Sie ändern ihre Homepage am gleichen Tag, an dem sie dem Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) den Preis für die Rede des Jahres verleihen und dessen „intellektuelle Redlichkeit“ rühmen.
Sie haben Daten erfunden und Daten verfälscht. In naturwissenschaftlichen Disziplinen wäre ein Verfahren wegen groben „wissenschaftlichen Fehlverhaltens“ unausweichlich. Mindestens eine Dissertation hat die Fälschung des Tübinger Seminars für Allgemeine Rhetorik schon übernommen. Dabei ermahnt die Universitätsleitung ihren Nachwuchs: „Gute Wissenschaft beruht auf Grundwerten wie Integrität, Transparenz und Ehrlichkeit“.
Ob man bei den Rhetorikern ein Auge zudrückt? Im Sinn der Leitung dürfte das kaum sein, denn also sprach noch im September der honette Chefrhetoriker, Prof. Joachim Knape, im Schwäbischen Tagblatt Tübingen:
„Der Begriff Rhetorik wird gern in eine schummrige Ecke geschoben. Doch wir wollen überzeugen, nicht betrügen. Das wird gern verwechselt.“
Fraud investigations against the Tübingen Seminar for General Rhetoric?
They invented data and falked data. They announce, via the press office of the University of Tübingen, that everything is alright. They change their homepage the same day, awarding the President of the German Research Foundation (DFG) the Speech of the Year award and praising its „intellectual honesty“.
They invented data and faked data. In scientific disciplines, an investigation for gross „scientific misconduct“ would be inevitable. At least one dissertation has already taken over the forgery of the Tübingen Seminar for General Rhetoric. The university management admonishes their offspring: „Good science is based on fundamental values such as integrity, transparency and honesty“.
Whether one turns a blind eye to the rhetoricians? In the sense of leadership, this should hardly be, because so spoke in September the honorable Chefrhetoriker, Prof. Joachim Knape, in the Swabian Tagblatt Tübingen:
„The term rhetoric is often pushed into a dim corner. But we want to convince, not cheat. This is often confused. „