DFG-Präsident Strohschneider: Kann er seinen Preis am Ende behalten?
Von Sepp Zeitblom
Fälscher vergeben Preis und preisen „intellektuelle Redlichkeit“
Ein bissl geschwindelt haben die Chefs des Seminars für Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen, ja, so eine kleine literarische Urkundenfälschung haben sie begangen, die schon Eingang in mindestens eine Dissertation gefunden hat. Literaturgeschichte fälschen Vornehm nennt man sowas „wissenschaftliches Fehlverhalten“, und ein solches zieht gewöhnlich Maßregelungen nach sich.
Aber Prof Knape, Chef, und Prof. Kramer, geschäftsführender Direktor des honetten Seminars, beide maßgeblich an der Fälschung beteiligt, glauben sich wohl immun, weil sie just 2017 ihre mit nix dotierte Auszeichnung „Rede des Jahres“ an den Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Peter Strohschneider verliehen haben. Sie, die Schwindler, rühmen jenes „intellektuelle Redlichkeit“.
Preisfrage: Wird der DFG Präsident diesen Preis behalten? Oder sagt er irgendwann so was wie: „Lieb gemeint, aber nein danke, von Ihnen lieber nicht“? Die DFG ist ja berufene Hüterin der (nicht nur) wissenschaftlichen Ideale von Ehrlichkeit, Integrität und Transparenz.*